Oft registrieren Bürger überrascht den Wandel ihrer Stadt über die Jahrzehnte. Bildbände mit historischen Aufnahmen von Innenstädten erfreuen sich überall großer Beliebtheit, sind sie doch anschauliche Zeugnisse des Wandels. Früher übernahmen die ortsansässigen Fotografen die Aufgabe, die Veränderungen der Stadt im Bild zu dokumentieren. In Schlüchtern war dies die Firma Foto Freund. Doch wer fertigt heute die Bilder für die künftigen Generationen?
Mit dem Projekt Zeitkapsel soll allen Bewohnern der Stadt die Möglichkeit gegeben werden, hierzu einen ganz individuellen Beitrag zu leisten. So werden die Bürger zu den Chronisten ihrer eigenen Stadt.
Jeder Teilnehmer soll (möglichst mit aussagekräftigem Foto) einen Ort in Schlüchtern benennen, mit dem er sich besonders verbunden fühlt und dessen Zukunft ihm besonders am Herzen liegt. Der Ort sollte öffentlich zugänglich und wiedererkennbar sein. Die Teilnehmer sollen zu diesem Ort ihre Gedanken niederschreiben, u.a. warum sie ihn ausgewählt haben, seine gegenwärtige Beschaffenheit und vor allem, was sie sich für diesen Ort für die Zukunft wünschen. Dies können persönliche aber auch ganz pragmatische oder kritische Erläuterungen sein. Brief und beigefügtes Foto werden in der Zeitkapsel im Stadtarchiv eingelagert.
Im Jahr 2030 wird die Zeitkapsel geöffnet. Von den Orten werden erneut Fotos gemacht. Die Fotos aus Gegenwart und Vergangenheit sollen in einer Ausstellung zusammen mit den Briefen gezeigt werden. So wird die Veränderung, die der Ort in den letzten 15 Jahren durchlaufen – oder nicht durchlaufen – hat, anschaulich.
Gedanken über die Zukunft machen.
Ärmel hochkrempeln – Foto machen.
Wünsche zur Zukunft formulieren.
Mit Spaß. Mit Begeisterung.
Schulen, Kindergärten, Firmen, Verbände, Stadtrat, Ortsbeiräte, Kirchen, Vereine und Privatpersonen
13.06. – 13.10.2015
2030
Der Bürgermeister macht ein Foto vom Stadtplatz und beschreibt in dem Brief seine Wünsche und Hoffnungen zur Nutzung des Platzes im Jahr 2030.
Ein Bürger fotografiert die Linde am Ortsausgang, weil er mit ihr aufgewachsen ist. Er wünscht sich, dass im Jahr 2030 die Linde immer noch steht.
Der Ortsbeirat fotografiert die marode Ortsdurchfahrt und erstrebt bis zum Jahr 2030 die lang ersehnte Sanierung.
Eine Belegschaft macht eine Aufnahme ihres Firmengebäudes und hofft, dass die Firma im Jahr 2030 expandiert hat.
Schüler machen ein Foto von ihrem Schulhof und beschreiben in ihren Briefen ihre Wünsche und Hoffnungen, wie der Platz im Jahre 2030 aussehen soll.